THE BLUE POETS - The Blue Poets
Marcus Deml ist ein vielseitiger Gitarrist, der zwar in Prag geboren wurde, aber in Deutschland aufgewachsen ist. Trotzdem feierte er seine Erfolge hauptsächlich bisher in den Staaten, wo er auch am Guitar Institute of Technology studierte. Er unterrichtete dort sogar und hat in vielen Projekten und Sessions mit namhaften Musikern und Bands mitgewirkt.
Mit Errorhead brachte der Gitarrist bereits 5 Alben heraus und sher viele Konzerte in der Vergangenheit stehen zu Buche. Da Marcus eigentlich seine ursprünglichen Wurzeln im Blues hat, lebt er diese Passion ab sofort mit der neuen Band The Blue Poets aus. Ja richtig, die Band nennt sich Blue Poets und nicht Blues Poets. Warum ? Keine Ahnung, muß ich bei Gelegenheit mal erfragen. Als Sänger hat man sich den Australier Gordon Grey geangelt, Felix Dehmel an den Drums und Phil Steen am Bass vervollständigen die Formation.
Schon ein Blick auf die Verpackung des Debuts lässt den Session-/Jam-Charakter des Albums erahnen. Einfach die Band auf's Cover gepackt, das Booklet mit Bandfotos und Lyrics ausgestattet und los geht’s mit der Blues Rock-Sause. Dabei decken die Blue Poets so ziemlich jede Facette des Blues mit spielerischer Klasse einwandfrei ab. Da fängt man mit „Goodbye“ an, eher ein Songtitel für den Ausklang, wo zuerst Gelächter eröffnet und die Truppe dann in lässiger Manier loszockt. Der Gesang ist blues-üblich etwas knödelig und eher gepresst, wirkt eher als Nebeninstrument als ein Hauptmerkmal. Egal, schlecht ist der Gesang nicht und passt vorzüglich zu dem Spielwitz, den die Instrumental-Kollegen an den Tag bringen.
So geht’s munter weiter mit Swing-Anleihen bei „Sad Sad Sad“, dann mal in Blues-Balladen Manier a'la Gary Moore's „Still Got The Blues“ bei „Alien Angel“ oder als reinrassige Rock-Nummer wie bei „Won't You Suffer“. Alles wirkt meist locker, entspannt und positiv. Der Maestro beherrscht natürlich alle Spielarten des Bluesrock und legt somit den Grundstein für ein flottes Blues-Rock Album, welches irgendwie ungezwungener klingt, als viele gleichartige Projekte.
Das Album ist eine Herzensangelegenheit von Marcus Deml und das hört man dem Album in jeder Faser an. „With Your Eyes“, der Abschlußsong, ist ein gutes Beispiel. Eine ruhige Gesangsnummer mit eher spartanischer Gitarrenarbeit, welch zum Ende hin mit einem wundervollen Gitarrensolo verzaubert. Das wirkt persönlich, authentisch...einfach gut umgesetzt.
Da die Band bald auf ausgedehnte Deutschland-Tournee geht, finden die Blue Poets zumindest im Live-Sektor ihre Fortsetzung. Ob es auch mit Studiowerken weitergeht bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre es, denn die Musik der Jungs macht wirklich Spaß. Zu erwähnen wäre noch, daß Marcus Deml das Album auf seinem neuen, eigenen Label, Triple Coil Music herausgebracht hat. Eben, wie eingangs genannt...ein vielseitiger Bursche. Hut ab...für den Mann mit dem Hut und seine Kumpanen.
Bewertung:
Kommentare: