THE LEGENDARY - Let's Get A Little High


Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10


Tracklist:

  • Rocket Ship
  • Let's Get A Little High
  • Half A Devil
  • Sazerac Woman
  • Feel Some
  • The Path
  • Shot In The Dark
  • The Dirt
  • Extraterrestrial
  • Tomorrow
  • Kissin Kate


VÖ:  19.05.2017

Label:  My Redemption Records

Wenn sich eine Band The Legendary nennt, erwartet man Bekanntes, Außergewöhnliches oder eine Hommage an legendäre Bands. Und ich tendiere in dieser Auflistung zu Letzterem. The Legendary sind eine vierköpfige Formation aus München, die sich lt. Bandinfo auf Stoner Rock berufen. Ich bin allerdings geneigt, zu behaupten, daß sich The Legendary durchaus an Rock-Legenden der Vergangenheit anlehnen. Hier ein bisschen Deep Purple, dort ein bisschen Zeppelin, manches Motörhead-Zitat und einiges mehr. So erinnern viele Momente auf „Let's Get A Little High“ beim Hören an bekannte Songs, Melodien kommen einem bekannt vor und die Rhythmen gehen sofort ins Blut.

Es handelt sich bei „Let's Get A Little High“ um das Debut der Bayern und schon ein Blick auf die Bandfotos lassen erahnen, was einen erwartet. So wirkt Sänger/Gitarrist und Rauschebart Thorsten Rock (überragender Name !) mit seiner Sonnenbrille und Hut wie eine Ausgeburt von Coolness und  man spürt förmlich die tief hängenden Gitarren und die brennenden Kippen im Mundwinkel.  

Ab geht’s nach kurzer Ansprache mit knarzigem Gitarren-Rock bei „Rocket Ship“. Mehrstimmiger Gesang, ein Stilmittel das oft bei The Legendary in den Refrains angewendet wird und die freche Textzeile „we are The Legendary, and we play Rock'n Roll“ lassen den coolen Stampfer aufleben und ein rotziges Solo beendet die trockene Eröffnung. Da kriegt man ja direkt Durst. Auch beim folgenden Titelsong, der Wüsten-Atmosphäre schafft und mit Boogie-Vibes glänzt

Ansonsten pendelt das Album ständig zwischen legeren Rock Nummern a'la „Sazerac Woman“ und langsameren, lagerfeuertauglichen Songs („Feel Some“, „Tomorrow“ - mit Country-Schlagseite) hin und her. Mit eigener Note lässt man Deep Purple und Led Zeppelin bei „Kissin Kate“ und „Shot in the Dark“ hochleben, bietet dagegen bei nächster Gelegenheit bluesiges an, wie bei „Half A Devil“, das mit Gelächter und Tonleiter-Gitarrenrhythmen den Dirty Rock'n Roll inszeniert. Auch „Extraterrestrial“ hat den Blues, wenn auch düsterer Natur mit etwas depressivem Grundton.  

Alles in allem ein äußerst cooles Album, daß sicher keine Innovationen bereithält, aber durch die Bank Spaß macht. Wie bei Stoner Bands üblich, sind die Gitarren furztrocken und erdig gestimmt, so daß keine ausufernden Soli zu erwarten sind. Trotzdem haben wir es bei The Legendary mit guten Musikern zu tun, die den Sound perfekt auf den Punkt bringen. Manche Songs sind schon ein paar Jährchen alt und somit gereift, was sicher der Gesamtqualität des Albums zugute kommt.

The Legendary bringen Musik auf den Punkt. Spaß, Ehrlichkeit und Spielfreude. Ob dies den Bandnamen auf Dauer rechtfertigt, wird man sehen. Aber, der Auftakt ist gemacht.