TWILIGHT FORCE - Tales of Ancient Prophecies

 

Und wieder eine neue Powermetal-Band, solche Bands sprießen zur Zeit aus dem Boden wie Unkraut. Twilight Force, diesmal nicht aus Italien sondern aus Schweden im hohen Norden, widmen sich mit ihrem Album „Tales of ancient prophecies“ natürlich der Sagenwelt á la Herr der Ringe und Co, was auch das Albumcover, ein feuerspeiender Drachen vor einer Burg, wiederspiegelt.

Trotzdem schaffen es Twilight Force, nicht wie eine der üblichen Powermetal-Bands zu klingen, sondern etwas eigenständiger zu klingen. Statt ellenlanger Epen wie bei Rhapsody of Fire gibt es hier kurze, knackige Stücke,  nur ein Song überschreitet die 5-Minuten-Marke.

Mit „Enchanted dragon of wisdom“ geht es gleich in die Vollen. Ein schneller Nackenbrecher mit ordentlich Doublebass, genialem Gitarrenspiel und natürlich mehrstimmigem Refrain, den man auch leicht mitsingen kann. Sänger Christian überrascht mit einem großen Stimmumfang, er beherrscht sowohl die normale Tonlage als auch hohe Schreie, die sich in Regionen eines Rob Halford oder Ripper Owens bewegen.

Der zweite und dritte Song, „The power oft he ancient force“ und Twilight horizon“ machen da weiter, wo der erste aufgehört hat, hart, schnell, melodisch mit großartigen Soli und orchestralischen Arrangements, auch wenn diese hörbar aus dem Keyboard stammen.

Mit „Summoning“, einem kurzen, erzählten Zwischenspiel, und „Whispering winds“, einem Instrumental mit Keyboard und Orchesterpart, das auch gut als Intro funktioniert hätte, gibt es eine kurze, zweiminütige Verschnaufpause bevor es dann mit „Fall of the eternal winter“ und „Forest of destiny“ wieder mit Vollgas weitergeht, Ohrwurmrefrains und klasse Solos von Gitarrist Felipe inklusive.

„In the mighty hall of the fire king” bildet das zweite erzählte Zwischenspiel, gefolgt von der gutklassigen Ballade „Made of steel“, in der Christian noch mal zeigt, wie variabel seine Stimme ist. „Sword of magic steel“ erinnert an einen mittelalterlichen Barden, der mit akustischer Gitarre auf einem Marktplatz steht und sein Lied zum Besten gibt. Der Rausschmeißer „Gates of glory“ ist dann wieder ein schneller Rocker, der zum Headbangen einlädt.

  

Twilight Force ist mit diesem Album ein starkes, wenn auch mit einer Spielzeit von gerademal 36 Minuten recht kurzes, Debüt gelungen, das Lust auf mehr macht.

 

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