UNDEAD - False Prophecies
Es gibt nicht viele Bands, von denen man gar nichts weiß, wo die Bandinfo so gut wie nichts hergibt und wo man sich bewußt hinter Maskerade verbirgt.
Undead sind solch eine Band. Es wird nicht genannt, woher die Band stammt, wie die Bandmitglieder heißen, geschweige denn es gäbe irgendeine Biographie oder Ähnliches.
Fakt ist (zumindest scheint es so), die Band besteht aus fünf Leuten, welche ihr Antlitz hinter tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen verstecken. Man bezeichnet sich quasi als den „Tod“ welcher aus den Tiefen der Hölle emporgekommen ist um den Spirit von Bands wie Death oder Autopsy aufrecht zu erhalten. Mehr ist auch vom Label Listenable Records nicht zu erfahren.
Konzentrieren wir uns daher auf die Musik. Und hier haben wir es, wie gerade erwähnt, mit Old School Death Metal in der Tradition von Death, Asphyx oder auch Obituary zu tun. So liefert man im Opener „Unborn“ bereits sehr wuchtige Riffs, teils mit orientalischen Vibes versehen, gesanglich gibt’s die typischen Höllen-Growls, mit ordentlich Hall hinterlegt. Das Tempo wechselt oft zwischen pfeilschnell und langsameren Parts und ein recht frickeliges Gitarrensolo unterstreicht den durchaus vorhandenen, technischen Anspruch.
Die 8 Songs pendeln immer zwischen 4 ½ und 6 Minuten, haben also die ideale Länge um nicht zu extrem zu wiederholen oder die Songs zu schnell abzuhandeln. Ansonsten bietet man von vorne bis hinten eigentlich immer das Gleiche, feine Nuancen geben hier den Unterschied. So zieht man im Titeltrack ein ziemliches Drumgewitter durch und zelebriert durchaus mal ein langgezogenes Röcheln im Gesang.
Doomige Passagen im brutalen Stil gibt’s bei „Voices Within“ oder „Descending Souls“ zu vermelden. Wobei der ein oder andere Abschnitt manchmal etwas zerfahren wirkt.
„Unbound to Eternity“ ist ein wahrer Speed-Knaller mit klasse Riffs inkl. Gefrickel und ist vom Grundprinzip her schon sehr gitarrenlastig. Für mich aufgrund des unglaublichen Drucks, den der Song ausübt, der beste des Albums.
Ebenso volle Geschwindigkeit voraus bieten Undead im abschließenden „Emerging From the Depths“. Cool auch der sehr langgezogene Schrei am Ende. Brutaler Stoff.
Leichte orientalische Anleihen gibt es immer mal wieder zu hören, also nicht nur im Opener. „Castrate Humanity“ sei hier als Beispiel genannt.
Gutes Futter für alle Fans des anspruchsvolleren, aber nicht zu technischen Death Metal. Death, Pestilence, Obituary und vom Gesang her etwas Asphyx sollten als Anhaltspunkte reichen.
Mal sehen, ob und wann man mal Näheres über die Kapuzenträger erfährt. Stand jetzt schwebt noch ein Hauch von Mystik über der Band.
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