ZOMBIEFICATION - Procession Through Infestation

 

Es kracht, es scheppert, es rülpst und knarzt an allen Ecken und Kanten. Würde man das Album „Procession Through Infestation“ der mexikanischen Doom/Deather Zombiefication aufgrund des ersten Songs „Procession“ beurteilen, wir hätten es hier mit dem Dünnpfiff des Monats zu tun. Anbiederungen an die Death Metal Szene der frühen 90er soll es wohl sein. Tatsächlich geht’s hier so extrem rabiat und chaotisch zur Sache, daß jeglicher roter Faden fehlt.

Zum Glück wird’s aber bei „The Never Ending Quest“ besser. Tiefster Death-Stahl trifft auf Gegrowle, als wenn der Höllenfürst persönlich aus den Tiefen gestiegen wäre. Mr. Hitchcock nennt sich der „Sänger“ und mehr Horror hätte auch Alfred nicht in die Waagschale legen können. Das Ganze ist zwar immer noch „druff und dewitt“, aber mit erkennbarer Struktur. Starke Basslinien halten den Sound abgrundtief und die Monster-Riffs wissen wirklich zu gefallen. Zartbesaitete sollten den Songs fern bleiben um nicht einen Knacks für's Leben wegzubekommen.

Aber ab diesem Song merkt man, daß man durchaus Songideen hat und auch adäquat umsetzen kann.

Der Sound wie beispielsweise bei „Possession“ schlägt dermaßen in die Magengrube, daß das Innerste unverzüglich nach außen gekehrt wird. Zombiefication klingen demnach wie die Vertonung der innersten Ängste, wie der Soundtrack, welcher den mexikanischen Vorfahren für rituelle Opferungen unter Tage gefehlt hat. Nachzuhören unter anderem bei „Crossing the Rite“, ein Song, welcher auch mal kurz das Tempo wegnimmt und beinahe black-metallische Züge alter Bathory aufweist.

Und wenn du glaubst, es geht kaum brutaler, kommt der nächste Song daher. Aber trotzdem sind es immer wieder die einfallsreichen Riffs, welche den Songs die gewisse Hörbarkeit verleihen. Dementsprechend auch doomigere Stellen wie zu Beginn von „The Divine Door“.

Die Hörerschaft wird fein säuberlich geplättet, bis zum Schluß das dunkelste Licht erscheint. „The Blackest Light“ bringt dich nochmals kurz auf dem Opferaltar um, bevor deine Seele endgültig in den Tiefen mexikanischer Höhlen verschwindet.  

Zombiefication sind sicher (musikalisch gesehen) das krasse Gegenstück der netten Jungs von nebenan. Das neue Album (zwei Vorgänger scheint es bereits gegeben zu haben) ist dermaßen brachial und brutal, daß es aber schon wieder eine wahre Freude ist. Denn, musikalisch haben die Buben durchaus manches auf dem Kasten.

Zwar reicht's nicht ganz, nachhaltig zu beeindrucken, dafür ist diese Art von Metal denn dann doch zu limitiert. Das ein oder andere Aufhorchen von Menschen, die ihren Metal roh und blutig mögen, sollte aber dennoch gelingen. Für Fans dunkelster, brutalster Musik mit Vocals direkt aus der Hölle sind Zombiefication mehr als geeignet.

 

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